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Das Gras auf der anderen Seite ist nicht grüner

28. September, 2023 um 18:53 Uhr, 1 Kommentar

Es gibt da dieses Sprichwort «Das Gras auf der anderen Seite des Hügels ist immer grüner». Das will heissen, dass das was die anderen haben immer besser oder attraktiver wirkt, als das was wir selbst besitzen.

Wer kennt das nicht? Hast du glattes Haar, möchtest du Locken. Wohnst du auf dem Land, siehst du die Vorteile der Stadt. Hast du eine geregelte Arbeit, möchtest du lieber selbständig tätig sein. Und hast du deine eigene Firma, siehst du die Vorteile vom Angestellten-Dasein. Und so geht es vielen auch mit dem Wohnland.

Hier in Mexiko denkt man, dass es sich in Zentral-Europa besser lebt, während man sich dort wünscht in einem Land zu leben, wo es wärmer ist, die Sonne öfters scheint, die Leute freundlicher sind und alles entspannter ist.

Ich habe 36 Jahre in der Schweiz gelebt und wohne nun seit neun Jahren in Mexiko und kann sagen, dass das Gras auf der anderen Seite des Hügels, oder in meinem Fall des Teichs, nicht grüner ist.

Die Schweiz ist bekannt für ihre hohe Lebensqualität, ihre gut funktionierende Infrastruktur und ihre Stabilität. Die Schweiz bietet auch eine hohe Sicherheit und ein hohes Einkommensniveau. Man ist also im Vergleich zu vielen anderen Völkern reich. Doch man muss auch etwas dafür tun. Um eine gute Arbeit zu finden, braucht man eine entsprechende Aus- und Weiterbildung, am Arbeitsplatz muss man sich einsetzen, man arbeitet oft unter Druck und muss Leistung erbringen. Auch im öffentlichen Leben wird erwartet, dass man sich an gewisse Regeln hält, und wenn man das nicht tut, bekommt man es schnell zu spüren, respektive zu hören.

Aber das sieht man als Tourist natürlich nicht. Man sieht vor allem die atemberaubende Natur, die schmucken Häuser, die Sauberkeit, dass alles funktioniert, dass man das Leitungswasser trinken kann, in den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht stehen muss und dass sich die Leute scheinbar alles kaufen können, was sie möchten.

Malerische Landschaft der Schweiz

Hier in Mexiko schätzt der Tourist, dass immer die Sonne scheint, man praktisch das ganze Jahr über im T-Shirt raumlaufen kann, dass die Leute sehr hilfsbereit, freundlich, zuvorkommend und offen sind. Man sieht wie alles so günstig ist, lässt sich von der fröhlichen Musik und dem Leben bis spät in den Abend hinein mitreissen. Man merkt auch, dass Regeln zum Brechen da sind und es sich so manchmal leichter leben lässt. Dabei ignoriert man die rostige Dusche, die schlechte Internetverbindung und die vollbepackte Metro. Man weiss auch nicht, dass dieses ständige Regelbrechen im täglichen Leben Chaos verursacht und sehr anstrengend sein kann. Oder dass günstig relativ ist, denn qualitativ gute Waren sind hier teuer.

So schnell vergisst man auch, wie es im anderen Land ist oder war und schielt nur neidisch auf das scheinbar Bessere. Auch gewöhnt man sich sehr bald an das Neue, so dass es nicht mehr aufregend sondern nur noch gewöhnlich ist.

Am Anfang begeisterten mich hier in Mexiko die riesigen Supermärkte wie zum Beispiel der Walmart. Nun, da ich mich an sein Sortiment gewöhnt habe, gehe ich, wenn ich in der Schweiz bin, mit glänzenden Augen durch die Migros oder den Coop, die vor einigen Jahren für mich alltäglich waren. Oder die Sonne und Wärme, keine Frage, die geniesse ich hier jeden Tag. Doch ab und zu erwische ich mich doch mit dem Gedanken, dass wieder mal Schnee zu haben schon schön wär.

Letztendlich hängt die Frage, wo es sich besser leben lässt, von den individuellen Prioritäten und Bedürfnissen ab. Jeder Mensch hat unterschiedliche Vorlieben und Ziele im Leben. Es ist wichtig, daran zu denken, dass kein Land perfekt ist und dass es immer Vor- und Nachteile gibt.

Auswandern ist ein Abenteuer, das mit Herausforderungen und Anpassen verbunden ist. Es erfordert Mut, Flexibilität und die Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass es Höhen und Tiefen geben kann, aber letztendlich ist es eine Erfahrung, die uns wachsen lässt und uns neue Perspektiven eröffnet.

Egal, ob man sich für Mexiko oder ein anderes Land entscheidet, das Auswandern bietet die Möglichkeit das eigene Leben zu bereichern und neue Horizonte zu erkunden. Es ist eine Chance, sich selbst besser kennenzulernen, neue Freundschaften zu knüpfen und die Welt mit anderen Augen zu sehen.

Also, wenn du doch das Gefühl hast, dass das Gras auf der anderen Seite des Hügels grüner ist, dann wage den Schritt und erkunde die Möglichkeiten, die das Auswandern bietet. Es könnte der Beginn eines aufregenden neuen Kapitels in deinem Leben sein.

1 Kommentar - Das Gras auf der anderen Seite ist nicht grüner

Francisca - 4. April, 2024 um 9:22 Uhr
Hallo,
als Auslandschweizerin im Süden Spaniens empfinde ich genauso!

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Erfahre hier wie ich vor ein paar Jahren mein Leben auf den Kopf stellte, wie es ist als gewissenhafte Schweizerin im unbeschwerten Mexiko zu leben oder welche Miss- und Unverständnisse entstehen, wenn verschiedene Kulturen aufeinander treffen.

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